Zum Donnerwetter – Luther!

Einen ganz besonderen musikgeschichtlichen Abend mit Umrahmung durch die Chormädels und Schüler der Musikkurse 10 -12 des Burgenland-Gymnasiums Laucha erlebten die Besucher am Freitag, den 19.05.2017, im ehemaligen Dormitorium des Klosters Memleben.

Als Referent war Herr Dr. Michael Märker eingeladen, ein Leipziger Musikwissenschaftler, der in 13. Generation Nachfahre des Reformators Martin Luther ist und erst kürzlich eine Bildbiographie unter dem Titel „Martin Luther“ veröffentlicht hat.

Der Abend wurde durch Schüler der Arbeitsgemeinschaft „Regionale Geschichte“ des Burgenland-Gymnasiums eingeleitet, die einen kurzen Ausschnitt ihres – unter Anleitung der Geschichtslehrerin Frau Karin König – selbst produzierten Films „Jahn und Luther in Freyburg“ vorführten und somit die Ausgangsbasis für den Vortrag Dr. Märkers legten.

Herr Dr. Märker referierte äußerst kenntnisreich und detailliert über seinen berühmten Vorfahren Martin Luther und stellte an diesem Abend dessen besondere Beziehung zur Musik heraus.

Luthers Liebe zur Musik und vor allem deren gelebte Praxis seit Kindheitstagen sowie Luthers Sprachtalent und Sprachgewalt erschufen eine außergewöhnliche Verbindung für das Schaffen des großen Reformators vor über 500 Jahren.

Einzelne Passagen des Vortrages von Dr. Michael Märker wurden durch Gesangseinlagen von Dr. Märker selbst („Aus tiefer Not schrei ich zu dir“), den Chormädels sowie den Musikkurs-Schülern unter Leitung der Musiklehrerin Frau Maria Große untermalt. Die beiden Letztgenannten präsentierten unter anderem die Lieder „All mein Gedanken“, „Tourdion“ und „Ein feste Burg ist unser Gott“. Des weiteren spielte ein Flötentrio das dreistimmige Stück „Carmen“ von Paulus de Broda.

Begleitet wurde nahezu der gesamte Vortragsabend durch lautes und lang anhaltendes Blitz- und Donnergrollen einschließlich „sintflutartiger“ Regenfälle, so dass an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben darf, dass das Wetter an diesem Freitagabend einigen potentiellen Vortragsbesuchern einen Strich durch die Rechnung machte und diese zum Umkehren zwang. So musste der ehemalige Musiklehrer des Burgenland-Gymnasiums, Herr Fischer, leider ebenso unverrichteter Dinge den Heimweg antreten wie einige andere Gäste auch. Sehr schade!

Aber vielleicht war diese Wetterepisode auch dem Vortragsthema „geschuldet“, denn ein ebensolches Sommergewitter überraschte Martin Luther am 2. Juli 1505 auf freiem Feld vor Stotternheim bei Erfurt und stürzte ihn in Todesängste. Er überlebte dieses Gewitter und schwor aus Dankbarkeit, ein Mönch zu werden. Er wurde sogar ein Priester, übersetzte in nur 10 Monaten das Neue Testament aus dem Lateinischen und Griechischen in die deutsche Sprache und erschuf während des Übersetzens viele neue, starke und heute noch umgangssprachlich gebräuchliche Wörter. Luthers Metapher „die Zähne zusammenbeißen“ trifft beispielsweise den Kern der Sache und bescherte der Menschheit letztendlich eine radikale Veränderung ihrer Welt.

Wer tiefer in Dr. Märkers Buch eindringen wollte, konnte dieses am Ende seines Vortrages käuflich erwerben.

Ganz herzlich zu danken ist an dieser Stelle den beiden Lehrerinnen Maria Große und Karin König, die erneut mit viel Herzblut diesen Abend vorbereiteten und organisierten, der AG „Regionale Geschichte“, die in der Vortragspause für das leibliche Wohl der Besucher sorgte sowie Frau Knopik vom Kloster Memleben, die die Räumlichkeit kostenlos zur Verfügung stellte. Toll!

Auf ein Neues im Schuljahr 2017/2018 mit hoffentlich vielen weiteren anregenden Veranstaltungen!

 

Sarah und Katrin Einzel

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